Das spannende Spitzenspiel zwischen dem VfL 96 und Eisleben endet remis
VON MICHAEL PIETSCH,
Eislebens Keeper Maik Schäfer macht sich ganz lang
und hält unmittelbar vor Abpfiff einen Elfmeter von
Georg Stroehl. (FOTO: ANDREAS LÖFFLER)
HALLE/MZ. Ein Kampfspiel auf tiefem Boden, ein Remis, mit dem beide Mannschaften gut leben können und genügend Diskussionsstoff für die Fans am Stammtisch - das 2:2 (1:1) zwischen dem VfL Halle 96 und dem MSV Eisleben trug zurecht das Attribut Spitzenspiel.
Zum Hauptdarsteller avancierte am Ende der Begegnung der Schiedsrichter. Die zweite Minute der Nachspielzeit: Beide Mannschaften haben sich bereits mit der Punkteteilung abgefunden. Da kommt beim letzten Angriff der VfLer Patrick Selle, leicht bedrängt von Gegenspieler Patrick Schlegel, im Eisleber Strafraum zu Fall. Referee Detlef Pasbrig (Wolfen) pfeift Elfmeter. "Das kann man, muss man aber nicht", meint ein Beobachter auf der Tribüne, der selbst lange Unparteiischer war.
Das sah auch der frustrierte Gäste-Spieler Martin Olejnik so. Er teilt seine Meinung dem Schiri lautstark mit und sieht dafür die Rote Karte. Kurz darauf legt sich Georg Stroehl den Ball zurecht. Erneut greift Pasbrig ein. Da der Punkt auf dem aufgewühlten Boden nicht mehr zu sehen ist, schreitet der Unparteiische von der Torraumlinie die elf Meter ab - mit zehn Schritten. Der Ball muss ein Stück zurück. VfL-Stürmer Stroehl tritt an, MSV-Keeper Maik Schäfer wehrt das Leder ab. Stroehl will nachsetzen, wird aber zurückgepfiffen - wegen Torwartbehinderung. Dann pfeift Pasbrig ab.
1 710 Minuten ohne Niederlage
Torsten Weber brauchte nicht lange, um das Geschehen zu verarbeiten. Für den Trainer des Spitzenreiters VfL 96 stand fest: "Das Ergebnis geht in Ordnung. Wir haben den Abstand zu unserem Hauptverfolger Eisleben konstant gehalten, einen Punkt gewonnen und nicht zwei verloren." Webers Mannschaft ist seit 19 Verbandsligaspielen unbezwungen - in 13 Partien der aktuellen Serie und in sechs der Saison 2007 / 08. Das sind seit April immerhin 1 710 Minuten. Bei seiner Analyse vergaß Weber auch nicht, seinen Spielern für ihren Kampfgeist zu danken. "Wir haben uns gut zusammengerauft. Ich kann wechseln, und es gibt keinen Qualitätsverlust."
Zwei Mal Rückstand aufgeholt
Unübersehbar war allerdings auch, dass die Eisleber, die mit fünf Tschechen angetreten waren, den glatten Untergrund besser beherrschten. Für das sonst von den VfLern praktizierte schnelle Kurzpass-Spiel waren Schnee und Matsch Gift. So geriet der Gastgeber auch zwei Mal in Rückstand: erst durch einen Freistoß von Petr Elias (22.), nach Stroehls Ausgleichstor (43.) spielte dann Ronny Mewes VfL-Kapitän Mark Jonekeit aus und flankte über 96-Torwart Daniel Richter auf den Kopf von Rene Meier (1:2 / 52.).
Die VfL-Fans unter den 227 Zuschauern durften aber noch einmal jubeln, als Regisseur Nico Stein nach Steve Brauns Freistoß abstaubte und erneut ausglich (76.).
Am Samstag absolviert der VfL 96 sein Nachholspiel beim VfB Sangerhausen.
Quelle: http://www.mz-web.de
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