VfL 96 sieht sich auf gutem Weg -Pachtvertrag und Derby gegen den HFC II trüben aber die Stimmung
VON MICHAEL PIETSCH,
Frank Sänger. (FOTO: ANDREAS LÖFFLER)
HALLE/MZ. Beim VfL Halle 96 ist nach zwei komplizierteren Jahren alles wieder im Lot. So lautete in verknappter Form die Botschaft von Vereinspräsident Frank Sänger bei der Mitgliederversammlung im "Saal Moritzburg" des Dorint-Hotels. Seine Hauptargumente: Die erste Männermannschaft führt nach wir vor die Wertung in der Fußball-Verbandsliga an. Und nach eigenen Angaben ist der Verein wirtschaftlich gesund, stützt sich auf einen Etat von ca. 233 000 Euro. Zudem wächst der erst ins Leben gerufene Wirtschaftsbeirat.
"Trotzdem müssen auch wir jede Position gründlich prüfen, dürfen im Ringen um weitere Sponsoren nicht nachlassen", so Sänger, der die sportliche Zukunft des von Trainer Torsten Weber geführten Vorzeigte-Teams eine Klasse höher sieht. "Anfangs wurde ich belächelt, als ich das Ziel Aufstieg herausgab. Jetzt stehen auch die meisten Spieler dahinter." Bereits im Dezember sollen "für den Fall der Fälle" im VfL-Präsidium die Planungen für das Unternehmen Oberliga beginnen.
Bei allem Optimismus, zwei Themen trüben die gute blau-rote Stimmung: Zum einen ist es der von der Stadt vorgelegte Pachtvertrag für das Stadion am Zoo, zum anderen die Diskussion um das in der Luft hängende Verbandsliga-Derby gegen den HFC II am Samstag. Die Interpretation der Äußerungen aus der VfL-Führungsetage legt den Schluss nahe, dass aus Kostengründen auf eine Übernahme der Arena an der Geschwister-Scholl-Straße verzichtet werden soll. "Allein die Betriebskosten würden bei uns etwa mit 30 000 Euro zu Buche schlagen", so Sängers Rechnung. "Dabei haben wir in den letzten Wochen und Monaten bei Instandsetzungs- und Renovierungsarbeiten der Stadt 54 000 Euro Belastung abgenommen." Eine endgültige Entscheidung über die Frage Pacht oder nicht Pacht soll noch dieses Jahr fallen.
Schnelleren Handlunngsbedarf sieht man beim Thema Derby gegen den HFC II. Da das Regionalliga-Team des HFC, die Reserve und die Junioren am gleichen Tag und kurz nacheinander spielen würden, sieht sich der Club außerstande, alles ordentlich abzusichern (MZ berichtete). Der VfL wittert Wettbewerbsverzerrung und bietet an, das Heimrecht zu drehen. VfL-Vize Karsten Slansky: "Der HFC könnte uns ja die Listen mit Risiko-Fans überlassen." Noch gilt die Partie als abgesetzt. Allerdings tagten am Dienstag Vertreter der HFC-Geschäftsführung und des Fußball-Landesverbandes. Hauptthema soll die Handhabung der Spielplanung in Fällen sein, wo durch kurzfristige Ansetzungen bzw. Verlegungen mehrere HFC-Teams parallel antreten müssten. Es darf also noch gehofft werden im Stadion am Zoo.
Quelle: http://www.mz-web.de
Direkter Link zum Artikel
