22.09.2008 (MZ-Web) - VfL 96 gelingt die Revanche

[BengalOO]

Waggonbauer trotzen der Personalmisere
Auch ohne fünf Stammspieler gelingt dem BSV Ammendorf ein 3:2-Sieg über Sandersdorf
von Michael Pietsch

Halle/MZ. Bei Christian Wesemann schien die Uhr stehen geblieben zu sein. So jedenfalls sahen es die Ammendorfer Anhänger im Stadion der Waggonbauer. Erst nach 94 Minuten beendete der Referee aus Neinstedt die packende Verbandsliga-Partie. Nach dem Pfiff gab es für die Kicker vom BSV Ammendorf kein Halten mehr. Im Kreis tanzend feierten sie den 3:2 (1:1)-Sieg über Union Sandersdorf. Es war ein besonderer Erfolg, denn das Team hatte vor der Partie große Personalprobleme zu überwinden. Gleich fünf Stammspieler fehlten.

Dabei aber zeigte Trainer Marco Imhof wahre Glücksgriffe. Mike Hausius und Goodnews Opara rückten als defensives Mittelfeldgespann nach. Sie füllten die personellen Lücken gekonnt aus und eröffneten auch mehrere Angriffe. "Opara hat 85 Prozent der Zweikämpfe gewonnen. Das war ein Erfolgsgeheimnis", zollte Ammendorfs Coach dem Nigerianer Lob. Opara war im Winter 2007 aus Dessau gekommen und hatte zuvor in Griechenland gespielt. Trotz des Lobs vom Trainer blieb "Opa", wie er gerufen wird, bescheiden: "Wir haben alle alles gegeben. Ich freue mich für die gesamte Mannschaft."

Auch Hausius erwies sich als Belebung für das Ammendorfer Spiel. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler, der vor der Serie vom MSV Eisleben zum BSV gestoßen war, wächst immer besser ins Team. "Ich fühle mich zunehmend wohl hier. Und das zweite Saisontor tut natürlich besonders gut", resümierte er. Nach einer präzisen Flanke von Marcel Keitel hatte er eingeköpft - allerdings mit freundlicher Unterstützung von Union-Torhüter Eniz Paden (1:0 / 19.), der bei der Hereingabe auf der Linie blieb.

Trainer Marco Imhof hockte noch Minuten nach dem Schlusspfiff gedankenversunken auf dem Rasen. Er musste sich von den Zitterminuten am Ende erholen. "Wenn ein Sieg wirklich verdient war, dann dieser", meinte der Coach des Tabellenvierten. Dass in den letzten drei Minuten Abwehrchef Marcel Geidel, Sven Kellner und Stefan Kominek den Ball gleich drei Mal von der eigenen Torlinie geschlagen und damit den Ausgleich der Sandersdorfer verhindert hatten, war Imhof egal. Zuvor war er ohnehin durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen.

Dem Tor von Hausius folgte der schnelle Ausgleich durch Michael Stelzl (21.). In der Folge zeigten die Ammendorfer Kostproben ihrer Konterstärke: Marcel Keitel vollendete einen Angriffszug über Stefan Kominek und Enrico Kricke (2:1 / 50.). Später drückte Kricke nach Querpass von Michael Winter den Ball über die Linie (3:1 / 74.). Doch nach dem erneuten Anschluss durch Stelzl (82.) zitterten die Ammendorfer bis in die Nachspielzeit.

VfL 96 gelingt die Revanche

Tabellenplatz eins verteidigt, zudem Revanche für das Aus im Landespokal genommen - Spieler und Trainer des VfL 96 waren nach dem 2:1 (0:0)-Sieg über Preussen Magdeburg zufrieden. "Wir sind weiter Erster, was will ich mehr", meinte Coach Torsten Weber. Nach einem Steilpass von Vlado Penev hatte Sven Döring den Gäste-Keeper überlupft (1:0 / 71.). Kapitän Mark Jonekeit sicherte nach Preussens Ausgleich (84.) den Sieg (90.)

Der HFC II verschenkte beim 1:1 (0:0) in Haldensleben zwei Punkte. Die Klub-Reserve gab die Führung durch einen Heber von Hempowicz (47.) zehn Minuten vor Schluss noch aus der Hand.


Quelle: http://www.mz-web.de
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