Mit einer jungen Mannschaft übernimmt der VfL 96 die Tabellenspitze der Verbandsliga
von Michael Pietsch
Die jungen Wilden beim VfL 96 bejubeln mit
ihrem Torschützen Vlado Penev (Mitte) und
Kapitän Mark Jonekeit (rechts) den Treffer
zum 2:1 gegen Union Sandersdorf. (Foto: MZ)
Halle/MZ. Dirk Hannemann war sichtlich überrascht. Der Trainer von Verbandsligist Preussen Magdeburg war extra nach Halle gekommen, um den kommenden Gegner im Landespokal zu begutachten: Ligakonkurrent VfL 96. Was er beim 3:2 (1:1)-Sieg der Zoo-Elf gegen Union Sandersdorf zu sehen bekam, überzeugte. "Es war schon stark, was die junge Truppe hier abgeliefert hat", sagte Hannemann anerkennend.
Die junge VfL-Mannschaft steht nach zwei Siegen aus zwei Spielen überraschend an der Tabellenspitze. Im Spiel gegen Sandersdorf setzte Trainer Torsten Weber sechs Spieler zwischen 18 und 20 Jahren ein. Und seine Handschrift gewinnt Konturen. So kann vor allem die Achse mit Abwehrchef Christian Sund, Abräumer Mark Jonekeit, Nico Stein im zentralen Mittelfeld und Sven Döring hinter den Spitzen überzeugen. "Uns erfahrenen Spielern macht es Riesenspaß, die jungen Hüpfer zu führen", sagt Jonekeit. Dabei war der 35-Jährige vor der Saison skeptisch, weil Trainer Weber eine deutliche Verjüngung der Mannschaft durchsetzte.
Selbst Jonekeit staunt nun. Speziell der 19-jährige Andre Waldau und der 20-jährige Georg Ströhl beschäftigten auf den Außenbahnen die routinierten Gäste aus Sandersdorf. Auch Nico Stein, der vom VfB Chemnitz an den Zoo gekommen ist, deutete an, dass er die Rolle als Regisseur übernehmen kann.
Trotz des tollen Saisonstarts bleibt Trainer Weber zurückhaltend: "Wir haben unsere Tagesaufgabe erfüllt. Nicht mehr und nicht weniger. Auch wir werden noch Nackenschläge einstecken müssen." Das zeigte auch der Spielverlauf gegen Sandersdorf. Einen Eckball köpfte Stroehl zur frühen Führung ein (4.). Nach einem Warnschuss an die VfL-Latte (22.) glich Berger mit einem abgefälschten Distanzschuss aus (24.). Nach dem Doppelschlag durch Vlado Penev und den 18-jährigen Stephan Neigenfink (55.) schien alles klar. Doch nach Sandro Michalaks (57.) Tor wurde es noch einmal spannend.
Auch die anderen halleschen Teams der Verbandsliga ließen aufhorchen. Der HFC II gewann 2:0 beim 1. FC Lok Stendal. Der aus dem Regionalliga-Kader zur Reserve delegierte Christian Beck (13.) und Fabian Schößler machten mit ihren frühen Toren (18.) alles klar. Alex Gröger kehrte nach viermonatiger Verletzungspause für 64 Minuten aufs Feld zurück.
Zufrieden war Ammendorfs Trainer Marco Imhof trotz des 1:1 (0:0) seiner Mannschaft zu Hause gegen Aufsteiger MSV Eisleben: "Ich hatte vor dem Gegner gewarnt. Er ist enorm stark. Es war wie ein Länderspiel zwischen Deutschland und Tschechien." Gleich sechs Spieler aus dem Nachbarland standen auf dem Platz. "Ich werte das Remis als Erfolg." Die Tore erzielten Enrico Kricke für Ammendorf (47.) und Patrick Bloßfeld (72.).
Quelle: http://www.mz-web.de
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