Ein Stadtderby als Weichensteller
VfL 96 könnte mit einem Sieg über den HFC II einen großen Schritt Richtung Oberliga vollziehen
erstellt 22.05.09, 21:34h, aktualisiert 22.05.09, 21:36h
Das Hinspiel beim HFC II gewannen Vladimir Penev (Mitte) und der VfL mit 1:0. (FOTO: MZ)
HALLE/MZ/MPI. Die Konstellation der Verbandsligaspiele (6. Liga) am Samstagnachmittag ab 15 Uhr könnte reizvoller kaum sein: Im Stadion am Zoo versucht der VfL 96, die Tabellenführung mit einem Sieg im Stadtderby über den HFC II zu verteidigen. Zehn Kilometer weiter südlich kämpft der BSV Ammendorf gegen den FC Grün-Weiß Piesteritz, der zwei Punkte Rückstand zum VfL hat, um wichtige Zähler für den Klassenerhalt.
"Dieses Derby ist schon was Besonderes. Schließlich bin ich mit HFC-Spielern wie Tobi Große und einigen anderen befreundet. Aber eigentlich ist momentan jedes Spiel für uns wichtig", betont VfL-Angreifer Georg Stroehl. Er selbst hatte vor seinem Wechsel an den Zoo für die HFC-Zweite gespielt. Respekt vor der U23 des Klubs sei nötig. "Vielleicht können wir ja den jugendlichen Leichtsinn des HFC ausnutzen." Das Hinspiel hatten die 96er 1:0 gewonnen.
Mit gemischten Gefühlen sieht Lutz Schülbe dem Spiel am Samstag gegen Piesteritz entgegen. "Klar haben wir bisher eine ganz schwache Rückrunde gespielt und sind gegen die Wittenberger nur Außenseiter", sagt der Präsident des BSV Ammendorf. "Trotzdem wollen wir die letzten drei Punkte holen, die uns noch zum sicheren Klassenerhalt fehlen." Die 2:5-Pleite beim FC Grün-Weiß vom Herbst gehört für Schülbe längst zur Vergangenheit. Er sagt: "Was das fußballerische Potenzial betrifft, können wir mit jedem Team der Liga mithalten. Warum also nicht mit dem Tabellenzweiten?" In den letzten Tagen habe er mit den BSV-Spielern "jede Menge Gespräche geführt, um die Köpfe freizubekommen". Spielte da auch der noch immer drohende Abstieg in die Landesliga eine Rolle?
Schülbes Antwort ist eindeutig: "Wir stellen seit sechs Wochen die Mannschaft für die kommende Serie zusammen. Und zwar ausschließlich für die Verbandsliga." Ein Plan B existiere nicht. Sein Mannschaftskapitän pflichtet ihm bei. "Wir brauchen die drei Punkte jetzt. Ich habe keine Lust auf ein Endspiel in Staßfurt", meint Marcel Geidel. "Ob wir mit einem Sieg über Piesteritz dem VfL 96 Schützenhilfe leisten, interessiert mich nur zweitrangig." Und mit einem breiten Grinsen im Gesicht: "Eigentlich wäre es schade, wenn der VfL aufsteigt. Dann hätten wir ein Derby weniger."
Quelle: http://www.mz-web.de
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