02.06.2008 (MZ-Web) - Richter löst ein Drama aus

[BengalOO]

Richter löst ein Drama aus

VfL-Torwart verschuldet 1:1 in der 89. Minute - Relegations-Chance dahin

Halle/MZ/gs. Torwart Daniel Richter bot ein Bild des Jammers. Noch eine halbe Stunde nach dem Abpfiff lag er in purer Verzweiflung auf dem Rasen des Stadions am Zoo und verstand die Welt nicht mehr. In der 89. Minute hat der VfL-Torwart ein absolut harmloses Verzweiflungsschüsschen der Amsdorfer durch die Hände rutschen lassen, Sirko Czarnetzki verwandelte mühelos zum Ausgleich, mit dem zu diesem Zeitpunkt kein Mensch mehr rechnete. Da der direkte Kontrahent 1. FC Magdeburg II sein Heimspiel gegen Askania Bernburg zeitgleich 2:0 gewann, waren durch Richters Aussetzer auch alle Chancen auf Tabellenplatz zwei dahin. Dieser zweite Rang wäre die Chance zum Aufstieg in die Oberliga gewesen, durch die Hintertür Relegation gegen Lichtenberg 47 aus der Verbandsliga Berlin.

"So bitter das alles ist, aber unserem Torwart hat trotzdem niemand den Kopf abgerissen. Wir gewinnen zusammen und in solch einer Situation verlieren wir eben auch alle zusammen. So was passiert nun mal", fand VfL-Kapitän Mark Jonekeit nach Minuten des Schocks so ganz langsam die Sprache wieder. Das Drama in der 89. Minute hätte sich der VfL allerdings ersparen können, hätte er seine zahlreichen Torchancen bis dahin besser genutzt. So aber stand eben nur der Treffer von Patrick Brendel nach 56 Minuten zu Buche.

Der VfL 96 kann zwar sportlich und aus eigener Kraft Platz zwei nicht mehr erreichen, eine geringe Hoffnung bleibt trotzdem noch: Es ist nach wie vor nicht sicher, ob Magdeburg II zu den Relegationsspielen überhaupt antritt, nachdem die erste Mannschaft am Sonnabend die Qualifikation für die neue dritte Liga verpasst hatte. "Wir halten uns auf alle Fälle bereit, falls Magdeburg verzichten sollte", sagt Jonekeit. Das heißt, "dass wir nächstes Wochenende beim Auswärtsspiel in Dessau noch einmal alles geben werden, um erst einmal den dritten Platz abzusichern."

Spannend bis zur allerletzten Minute machte es auch der BSV Ammendorf in seinem letzten Saison-Heimspiel gegen Preußen Magdeburg. Nach einem 0:1-Pausenrückstand und bei subtropischen Temperaturen wurde die Aufholjagd noch durch ein Kopfballtor von Christian Schülbe und Enrico Krickes Torinstinkt unmittelbar vor dem Abpfiff gekrönt. "Wir haben die Preußen noch gegrillt", hatte Ammendorfs Trainer Marco Imhof in Anspielung auf das Wetter den passenden Spruch parat und bedankte sich bei seiner Mannschaft für die gesamte Saison: "Hut ab! Wir haben als Aufsteiger bis jetzt 44 Punkte geholt. Darauf können wir alle mächtig stolz sein."


Quelle: http://www.mz-web.de
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