VfL-Kicker Mark Jonekeit arbeitet in Kindergarten-Förderverein
von Michael Pietsch,
Kicken mit den Steppkes
Verbandsliga-Fußballer Mark Jonekeit vom
VfL Halle 96 (rechts) ist beim Kicken mit
den Steppkes der Kindertagesstätte ganz
in seinem Element. (Foto: MZ)
Halle/MZ. Vor Mark Jonekeit liegt ein anstrengendes Pfingst-Wochenende. An Beine hochlegen ist nicht zu denken. Der Mannschaftskapitän des Fußball-Verbandsligisten VfL 96 bereitet sich mit seinen Teamkameraden auf ein Punktspiel-Doppelprogramm vor. Am Samstag (15 Uhr) heißt es für den Tabellenfünften, beim "Kellerkind" FSV Hettstedt Charakter zu zeigen. Nur zwei Tage später, am Pfingstmontag (14 Uhr), sind die 96er Gastgeber im Nachholspiel gegen den noch ums sportliche Überleben kämpfenden Schönebecker SV.
Jonekeits Aufgabe in beiden Spielen: Er organisiert die Defensiv-Abteilung. Das beherrscht der Ex-Profi, der ehedem auch in Babelsberg und Wolfen kickte sowie mit dem VfL 96 Regional- und Oberligazeiten erlebte. Jetzt geht Jonekeit in die Offensive - abseits des grünen Rasens. Der 35-jährige Versicherungs-Angestellte engagiert sich für die Evangelische Integrative Kindertagesstätte St. Ulrich. Dort hat er den Förderverein mit ins Leben gerufen. Nicht zuletzt, um finanzielle oder logistische Unterstützung für Sanierungsarbeiten zu finden. "Einige Baumaßnahmen sind nötig. Auch Spielzeug nutzt sich ja ab. Es geht aber nicht darum, dass meine vierjährige Tochter Lara-Marie in diesen Kindergarten geht. Vielmehr will ich mithelfen, eine Einrichtung zu erhalten, in der eine Super-Arbeit mit Kindern geleistet wird." Derzeit werden in der Wilhelm-Külz-Straße 21 insgesamt 77 Knirpse betreut.
"Wir haben Kinder zwischen drei und sechs Jahren aus sieben Nationen. In unserer 1848 ursprünglich für Waisen und Halbwaisen gegründeten Einrichtung stehen auch sechs Plätze für die Integration Behinderter zur Verfügung", erklärt die Leiterin Eva-Maria Wiesemann. Gerade dies verstärkt Jonekeits Engagement nur noch. Er sagt: "Benachteiligten zu helfen, ist ja auch eine wichtige soziale Aufgabe des Sports. Im Selbstlauf passiert natürlich nichts. Man muss etwas tun. Und die Eltern hier tun das mit viel Herzblut. Vielleicht finden sich ja ehemalige Kinder oder Eltern, die uns helfen wollen."
Was Mark Jonekeit besonders freut: Wenn die Kinder zur Sportstunde auf den Hof kommen, sind Basketballkorb und Fußballtor schnell in Beschlag genommen - und wenn es die Zeit erlaubt, ist der VfL-Kicker mittendrinn im Gewusel. "Der kleine Ivan zum Besispiel wird bestimmt mal ein großer Fußballstar", sagt Jonekeit schmunzelnd und mit Kennermiene. "Vielleicht machen talentierte Jungs aus der Kita mal ein Schnuppertraining beim VfL." Am 14. Juni feiert der Kindergarten der Stadtgemeinde seinen 160. Geburtstag. "Das wäre eine gute Gelegenheit, mal vorbeizuschauen", meint Jonekeit.
Quelle: http://www.mz-web.de
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