25.02.2008 (MZ-Web) - Nach zwei Blackouts fast chancenlos
Verfasst: Di 26. Feb 2008, 19:42Nach zwei Blackouts fast chancenlos
FC Grün-Weiß Piesteritz - VfL 96 Halle 1:3 (0:1) - Platzverweis nach Scheibenwischer
von Michael Hübner,
Kampf um den Ball
Für die Piesteritzer - hier Tobias Klier (grün-weißes
Trikot) - war in der vielbeinigen Abwehr vom VfL
Halle 96 oft Endstation. Aus der Distanz wurde zu
wenig auf das gegnerische Tor geschossen. Nur Klier
wagte es kurz vor Schluss und erzielte dabei seinen
fünften Saisontreffer. (MZ-Foto: Achim Kuhn)
Wittenberg/MZ. Die Piesteritzer Fußballer stehen nach der total verkorksten Heimpremiere ihres Trainers Uwe Ferl vor einer unangenehmen Woche. "Wir werden das Spiel kritisch auswerten", kündigte der Übungsleiter "nach der schwächsten Vorstellung in meiner Amtszeit" sichtlich angefressen an. Und dabei wird offensichtlich Klartext geredet. Das deuteten schon Ferls Auswechslungen an. So musste der offensichtlich nicht verletzte Mannschaftskapitän Heiko Wiesegart frühzeitig vom Feld. Das hat sich in einem Pflichtspiel im Volkspark seit Jahren kein Trainer getraut.
Und auch Kevin Gerstmann, vor zwei Jahren noch Fußballer des Jahres, wurde schon vorm Spielende zum Duschen geschickt. Der 24-Jährige konnte den gesperrten Torjäger Daniel Schwibbe im Angriff noch nicht mal phasenweise ersetzen. Und schließlich musste auch Luis Fernando früh das Feld verlassen. Der Mann aus Portugal leitete auch die Niederlage ein. Ohne Bedrängnis spielte der 25-Jährige einen katastrophalen Rückpass auf Torwart Jan Lindemann. Der pfeilschnelle Vladimir Penev erlief sich ohne Probleme den Ball und vollendete mühelos (31). Fernando, zuletzt sehr stark, erholte sich von diesem "gravierenden Fehler" (O-Ton: Ferl) nicht mehr.
Der nächste Blackout sorgte noch vor der Pause für so etwas wie eine Vorentscheidung. René Puhlmann erhielt zur völligen Verblüffung der 230 Zuschauer die Rote Karte. Schiedsrichter Alexander Kroll, der erstmals im Volkspark pfiff, hatte nach Rücksprache mit seinem über 70 Meter vom Tatort entfernten Linienrichter den Platzverweis ausgesprochen (45.). Der Referee lag mit seiner Entscheidung offensichtlich richtig. Puhlmann ließ sich nach einem Freistoß gegen Piesteritz zu einem "Scheibenwischer", so Ferl, hinreißen.
Das war ein Bärendienst für die Platzherren, die gar nicht so schlecht in die Partie starteten. Doch Gerstmann vergab die erste Chance kläglich. Nach sehr gutem Pass von Wellington verstolperte der Not-Stürmer nach einem technischen Fehler in der Ballannahme die große Möglichkeit (10.). Sehenswert auch der Freistoß von Wiesegart. Der Schuss ging knapp über das Gehäuse (25.). Doch das waren schon die Offensivbemühungen der Gastgeber in der ersten Halbzeit.
Zum Glück zeigte Lindemann im Kasten Normalform. Der Keeper parierte großartig gegen Penev (8.) und meisterte auch einen leicht abgefälschten Freistoß von Tom Kirstein (37.). Auch in der zweiten Halbzeit mühten sich die Gastgeber redlich, aber ohne den Kontrahenten wirklich in Gefahr zu bringen. Für die einzige Ausnahme sorgte Andreas Thöner. Der Schuss des 21-Jährigen ging aber knapp am Kasten vorbei (72.). Die Gäste - nach der 0:6-Niederlage gegen Preußen Magdeburg in der Vorwoche und dem Trainerrauswurf erstmals von Torsten Weber betreut - waren einfach viel effektiver.
Kirstein schloss einen sehenswerten Konter mit dem 2:0 ab (81.). Schließlich verwandelte Steffen Grosche einen Elfmeter zum 3:0 (86.). Das VfL-Urgestein hatte schon vor der Partie angekündigt: "Für uns zählen jetzt nur Siege, wenn wir unser Ziel Relegation weiter verfolgen wollen."
Für die Verlierer rückt die Verwirklichung dieses Traums nun in weite Ferne. Aber es gab Sekunden vor dem Abpfiff ein kleines Trostpflaster. Der Treffer von Tobias Klier aus der Distanz zum 1:3 war das schönste Tor des Tages (90.). Doch das wird bei der Ferl-Auswertung keine Rolle spielen.
Piesteritz: Lindemann, Puhlmann, Fernando (56. Thöner), Heede, Wellington, Gerstmann (83. Trollmann), Körnig, Marc Richter, Schüler, Wiesegart (64. Witt), Klier
Quelle: http://www.mz-web.de
FC Grün-Weiß Piesteritz - VfL 96 Halle 1:3 (0:1) - Platzverweis nach Scheibenwischer
von Michael Hübner,
Kampf um den Ball
Für die Piesteritzer - hier Tobias Klier (grün-weißes
Trikot) - war in der vielbeinigen Abwehr vom VfL
Halle 96 oft Endstation. Aus der Distanz wurde zu
wenig auf das gegnerische Tor geschossen. Nur Klier
wagte es kurz vor Schluss und erzielte dabei seinen
fünften Saisontreffer. (MZ-Foto: Achim Kuhn)
Wittenberg/MZ. Die Piesteritzer Fußballer stehen nach der total verkorksten Heimpremiere ihres Trainers Uwe Ferl vor einer unangenehmen Woche. "Wir werden das Spiel kritisch auswerten", kündigte der Übungsleiter "nach der schwächsten Vorstellung in meiner Amtszeit" sichtlich angefressen an. Und dabei wird offensichtlich Klartext geredet. Das deuteten schon Ferls Auswechslungen an. So musste der offensichtlich nicht verletzte Mannschaftskapitän Heiko Wiesegart frühzeitig vom Feld. Das hat sich in einem Pflichtspiel im Volkspark seit Jahren kein Trainer getraut.
Und auch Kevin Gerstmann, vor zwei Jahren noch Fußballer des Jahres, wurde schon vorm Spielende zum Duschen geschickt. Der 24-Jährige konnte den gesperrten Torjäger Daniel Schwibbe im Angriff noch nicht mal phasenweise ersetzen. Und schließlich musste auch Luis Fernando früh das Feld verlassen. Der Mann aus Portugal leitete auch die Niederlage ein. Ohne Bedrängnis spielte der 25-Jährige einen katastrophalen Rückpass auf Torwart Jan Lindemann. Der pfeilschnelle Vladimir Penev erlief sich ohne Probleme den Ball und vollendete mühelos (31). Fernando, zuletzt sehr stark, erholte sich von diesem "gravierenden Fehler" (O-Ton: Ferl) nicht mehr.
Der nächste Blackout sorgte noch vor der Pause für so etwas wie eine Vorentscheidung. René Puhlmann erhielt zur völligen Verblüffung der 230 Zuschauer die Rote Karte. Schiedsrichter Alexander Kroll, der erstmals im Volkspark pfiff, hatte nach Rücksprache mit seinem über 70 Meter vom Tatort entfernten Linienrichter den Platzverweis ausgesprochen (45.). Der Referee lag mit seiner Entscheidung offensichtlich richtig. Puhlmann ließ sich nach einem Freistoß gegen Piesteritz zu einem "Scheibenwischer", so Ferl, hinreißen.
Das war ein Bärendienst für die Platzherren, die gar nicht so schlecht in die Partie starteten. Doch Gerstmann vergab die erste Chance kläglich. Nach sehr gutem Pass von Wellington verstolperte der Not-Stürmer nach einem technischen Fehler in der Ballannahme die große Möglichkeit (10.). Sehenswert auch der Freistoß von Wiesegart. Der Schuss ging knapp über das Gehäuse (25.). Doch das waren schon die Offensivbemühungen der Gastgeber in der ersten Halbzeit.
Zum Glück zeigte Lindemann im Kasten Normalform. Der Keeper parierte großartig gegen Penev (8.) und meisterte auch einen leicht abgefälschten Freistoß von Tom Kirstein (37.). Auch in der zweiten Halbzeit mühten sich die Gastgeber redlich, aber ohne den Kontrahenten wirklich in Gefahr zu bringen. Für die einzige Ausnahme sorgte Andreas Thöner. Der Schuss des 21-Jährigen ging aber knapp am Kasten vorbei (72.). Die Gäste - nach der 0:6-Niederlage gegen Preußen Magdeburg in der Vorwoche und dem Trainerrauswurf erstmals von Torsten Weber betreut - waren einfach viel effektiver.
Kirstein schloss einen sehenswerten Konter mit dem 2:0 ab (81.). Schließlich verwandelte Steffen Grosche einen Elfmeter zum 3:0 (86.). Das VfL-Urgestein hatte schon vor der Partie angekündigt: "Für uns zählen jetzt nur Siege, wenn wir unser Ziel Relegation weiter verfolgen wollen."
Für die Verlierer rückt die Verwirklichung dieses Traums nun in weite Ferne. Aber es gab Sekunden vor dem Abpfiff ein kleines Trostpflaster. Der Treffer von Tobias Klier aus der Distanz zum 1:3 war das schönste Tor des Tages (90.). Doch das wird bei der Ferl-Auswertung keine Rolle spielen.
Piesteritz: Lindemann, Puhlmann, Fernando (56. Thöner), Heede, Wellington, Gerstmann (83. Trollmann), Körnig, Marc Richter, Schüler, Wiesegart (64. Witt), Klier
Quelle: http://www.mz-web.de