Pfosten bremst Ammendorf
Verbandsliga: Nur 0:0 gegen Hettstedt - VfL 96 mit 1:2 in Wolfen - HFC II patzt
von Michael Pietsch, 04.11.07, 22:35h, aktualisiert 04.11.07, 22:40h
Halle/MZ. Der FSV Hettstedt hat im Stadion der Waggonbauer beim 0:0 einen Punkt gewonnen, der BSV Ammendorf zwei verloren. Auf diesen Nenner kann man das Duell der beiden Liga-Kellerkinder bringen. Dabei wollte der Gastgeber nach dem Sieg von Schönebeck (5:0) gegen die Stahlwerker Nägel mit Köpfen machen und sich mit einem "Dreier" Richtung Tabellenmittelfeld davonstehlen.
Vor allem zwei Dinge verhinderten dies: In der ersten Halbzeit spielte Ammendorf mit angezogener Handbremse, trotz zweier Großchancen für Winter (5.) und Geidel (16.) sowie des Knallers vom Hettstedter Vollmann, den Wißenbach entschärfte (42.). "Unsere erste Halbzeit war Schlafwagenfußball", meinte Trainer Marco Imhof. Nach der Pause nahmen seine Waggonbauer endlich Fahrt auf, doch weder Daouri (48.) noch Koch (73.) trafen. Schließlich stand zwei Mal das Aluminium im Weg: erst bei Koch (85.), dann bei Kominek (88.). "Vielleicht sollten wir unsere Pfosten vor dem Spiel beschwören", meinte mit Galgenhumor Kominek.
Torsten Rennert war noch 24 Stunden nach dem 1:2 von Wolfen geladen. "Wir waren klar das bessere Team und stehen mit leeren Händen da", so der Trainer des VfL 96. Dabei warf der Coach nicht seinem Team, das Karau in Front geschossen hatte (52.), Versagen vor. Sein Frust ging Richtung Referees, besonders Assistent Stahl (Erdeborn) bekam sein Fett weg: "Schon vor unserem Tor hätte Sponer Rot wegen Nachtretens kriegen müssen." Das 1:1 (Bebber / 68.) jedoch begünstigte Torwart Richter mit einer unglücklichen Faustabwehr. Als dann Hofmüller mit einem Wolfener zu Boden ging, zeigte Stahl dem Schiedsrichter Wesemann (Walbeck) "Treten ins Gesicht" an - Rot für den Hallenser (73.) und Tribünenverweis für den protestierenden Rennert. Erneut Stahl war es laut VfL-Coach, der die Entscheidung herbeiführte. In der letzten Minute wurde bei einem Luftduell Wittke weggestoßen, bekam so den Ball an die Hand - wofür der Linienrichter bei seinem "Chef" Elfmeter forderte (2:1 / Mieth). Richtig sauer war auch Andreas Tolstych nach dem 0:2 der U 23 des HFC gegen Piesteritz. Er sagte: "Bei uns herrschte eine Riesenkluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Dieses Spiel haben wir im Kopf verloren." Zwar sei seine Truppe spielbestimmend gewesen, aber zu schlampig beim Abschluss. So bekam der HFC - trotz Überzahl ab der 57. Minute - durch Tore von Wiesegart (69.) und Thöner (89.) ein 0:2 als Quittung. Tiefpunkt: Der eingewechselte Finke leistete sich sofort zwei dumme Fouls - und kassierte nach nur sechs Spielminuten Gelb-Rot.
Quelle: http://www.mz-web.de
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